Die Ausbildung zum Weinakademiker über den WSET |
Geschrieben von: Administrator |
iele Weinfachleute in Deutschland gehen um ihre Qualifikation nachzuweisen den Weg über die IHK hin zu einem IHK-geprüften Sommelier. Dieser Weg hat aber zwei enorme Nachteile: Zum einen ist der Begriff „Sommelier" in Deutschland nicht geschützt und kann von jedem, der denkt sich mit Wein auszukennen, verwendet werden. Geschützt ist lediglich der Begriff „IHK-geprüfter Sommelier" - aber welcher Laie wird zwischen solchen Feinheiten unterschieden. Zum anderen ist der Titel IHK-geprüfter Sommelier international nur wenig anerkannt. Hier füllt die Ausbildung zum Weinakademiker (bzw., wie der Titel nach erfolgreichem Abschluss international geführt werden darf , zum „International Diploma in Wine and Spirits") über den WSET (Wine and Spirits Education Trust) eine Lücke und ermöglicht das Erreichen eines internationalen Grades, der weithin anerkannt ist - auch dadurch bedingt, dass der WSET in London die weltweit wohl angesehenste Institution in Sachen Wein-Ausbildung ist. Die Ausbildung zum Weinakademiker kann entweder in Präsenzkursen oder einen Fernstudiengang erfolgen und ist vierstufig aufgebaut, wobei die ersten beiden Stufen - einen Nachweis von entsprechenden Kenntnissen über eine Eingangsprüfung vorausgesetzt - auch ausgelassen werden können. Für die Ausbildung von Level 1 an muss man mit einer Gesamtausbildungszeit von ca. 3-4 Jahren rechnen, wobei der Zeitrahmen, vor allem im Fernstudium, in den ersten 3 Stufen flexibel ist, die 4 Stufe aber durch verpflichtende Blockseminare ca. 2 Jahre dauert. Sollte man nicht den ganzen Weg zum Weinakademiker gehen wollen (oder können), so bieten aber auch die Stufen darunter anerkannte Abschlüsse (Foundation Certificate, Intermediate Certificate, Advanced Certificate). Parallel zu Stufe 2 im Bereich Wein gibt es auch noch einen ergänzenden Kurs zum Thema Spirituosen. Auch nach dem Abschluss des Weinakademikers lassen sich noch weiter Schritte als Zusatzqualifikation gehen. So gibt es noch die Möglichkeit mit einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit zum Thema Wein das sogenannte Honours Diploma (Level 5) zu erreichen. Die Level orientieren sich dabei an den britischen Richtlinien für Ausbildungsstufen, sind also nicht nur in der Weinwelt anerkannt, sondern offiziell geprüfte und zugelassene Kurse und passen sich in das National Qualifications Framework und sein Stufen-System ein. Sehr grob in deutsche Abschlüsse übersetzt entspricht der Level 4 in ungefähr einem deutschen FH-Diplom und der Level 5 in ungefähr einem deutschen Diplom. Als letztendlich höchste Stufe kann der Master of Wine gesehen werden, der aber außerhalb des Hochschulsystems steht. Diesen extrem anspruchsvollen Kurs, der auch noch einmal ca. 2 Jahre dauert, haben seit seinen Anfängen 1953 weniger als 300 Personen bestanden. Im deutschsprachigen Raum kann die Ausbildung zum Weinakademiker für die Level 1-3 über die Weinakademie Berlin als Präsenz- oder Fernkurs (mit E-Learning) gegangen werden und dann für den Level 4 z.B. über die Fachhochschule für Weinbau in Geisenheim oder wie österreichische Weinakademie in Rust/Neusiedlersee. In seinem Wein-Blog beschreibt ein Geschäftsführer des Weinhandel Weisbrod & Bath, wie der den Weg zum Weinakademiker über die Stufen 2, 3 und 4 gehen möchte. Dabei werden die einzelnen Schritte, notwendigen Verkostungen und einiges drumherum beschrieben. Kernpunkte der Ausbildung sind theoretische Kenntnisse über Wein, seinen Anbau und seine Herstellungsverfahren, Spirituosen, die Kombination von Wein und Speisen etc. sowie praktische Kenntnisse zum systematischen Verkosten von Wein und vieles mehr. |